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Mit «rasendem Tempo» in die Zukunft: MILAK diskutiert Digitalisierung

Bei der diesjährigen Veranstaltung drehte sich alles um das Thema Digitalisierung.

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass man an der Militärakademie der ETH Zürich zwei Jahre lang auf eine Neuausgabe der Herbsttagung warten musste. Am 10. September 2022 war es schliesslich wieder so weit. Bei der diesjährigen Veranstaltung drehte sich alles um das Thema Digitalisierung. Der Kommandant der MILAK, Brigadier Hugo Roux, begrüsste in seiner Eröffnungsrede Gäste aus der Wissenschaft, der Politik und der Armee. «Wir können die Digitalisierung nicht ändern, aber nutzen», hielt er fest, um bereits ein vorzeitiges Fazit zu ziehen.

Leadership in der digitalisierten Welt

Dr. Michael Holenweger, Dozent für Führung und Kommunikation an der MILAK, erörterte in seinem Auftaktreferat die Anforderungen, welche die Digitalisierung an moderne Führungskräfte stellt. «In der Zukunft geht es mehr um Leadership als um Management» erklärte er, um danach die entscheidenden Charaktereigenschaften erfolgreicher Vorgesetzter auszuführen. Dazu gehöre vor allem Agilität, um mit den schnell ändernden Umständen Schritt halten zu können und Neues zu probieren. Des Weiteren würden erfolgreiche Führungskräfte die Teilnahme ihrer Mitarbeitenden bei Entscheidungsprozessen fördern, auf offene Fehler- und Lernkultur setzen, seien gut vernetzt und würden auf Augenhöhe kommunizieren. All dies bedinge Vertrauen, Offenheit und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen, schloss Dr. Holenweger seine Erläuterungen ab.

Militärische Folgen der Digitalisierung

Oberst im Generalstab Simon Müller stellte das Projekt Kommando Cyber vor. Der stellvertretende Projektleiter machte die Teilnehmenden mit dem Sensor-Nachrichtendienst-Führungs-Wirkungsverbund vertraut. Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich ein Prozess, der auf den modernen Kriegsschauplätzen über den Erfolg oder Misserfolg militärischer Operationen entscheidet. Der Prozess umfasst des Beobachten, Ausrichten, Entscheiden und Handeln.

Die Geschwindigkeit, mit der Streitkräfte diesen Prozess durchlaufen, stellt dabei den entscheidenden Faktor dar. Durch die heutigen technologischen Mittel können Kriegsparteien den Gegner in jeder Phase des Prozesses beeinträchtigen oder ihn sogar handlungsunfähig machen. Im Umkehrschluss nimmt die Verteidigung der eigenen Systeme vor Eingriffen der Gegenseite eine wichtige Rolle ein.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen bereits bei der Streitkräfteentwicklung die richtigen Entscheide getroffen werden. Das Projekt Kommando Cyber ist deshalb nicht nur für die Organisation des künftigen Kommandos zuständig, sondern auch für die Fähigkeitserreichung der gesamten Schweizer Armee in der Cybersphäre und im elektromagnetischen Raum.

Mensch im Mittelpunkt

Was lehren uns also die Referate der diesjährigen Herbsttagung? Die Leistungsfähigkeit von Chips verdoppelt sich in der Regel innert zwei Jahren, Künstliche Intelligenz übernimmt immer komplexere Aufgaben, und «Big Data» sammelt mehr und mehr Daten, die verknüpft und ausgewertet werden. Dennoch steht der Mensch weiterhin im Zentrum der Digitalisierung. Er tut dies sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht, stellt er doch beispielsweise im Bereich Cybersecurity oft das schwächste Glied der Kette dar.

Die Erkenntnisse aus der Herbsttagung der MILAK zeigen, dass die Chancen der Digitalisierung die Risiken bei weitem übersteigen. Der Mensch als zentrales Element muss jedoch die nötige Aufgeschlossenheit beweisen und sich dieser exponentiell wachsenden Herausforderung umfassend stellen.

Quelle: der Quellennachweis

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